, Copyright: Messe München

11. Apr. 2024

Zukunft des Handwerks erleben: Unser Innovationsparcours auf der digitalBAU

Auf der digitalBAU, die vom 20. bis zum 22.02 in Köln stattgefunden hat, war ein inspirierendes Aufeinandertreffen von Expert*innen, Unternehmer*innen, Interessierten und Handwerker*innen zu beobachten. Die Fachmesse konzentrierte sich hauptsächlich auf digitale Lösungen für die Baubranche. Als Plattform für Austausch, Vernetzung und Weiterbildung hatte die digitalBAU das Ziel, die Digitalisierung im Bauwesen voranzutreiben und innovative Lösungen für die Herausforderungen des Handwerks zu präsentieren. Mit über 270 Ausstellern aus 16 verschiedenen Ländern wurden über 10.000 Besucher empfangen.

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk war in diesem Jahr mit dem Innovationsparcours speziell fürs Handwerk vertreten. Unter dem Motto „Sehen, anfassen, ausprobieren“ wurden digitale Lösungen und Werkzeuge erlebbar gemacht. Die Besucher*innen konnten die Technologien selbst ausprobieren und sich somit ein eigenes Bild über deren Verwendbarkeit und Mehrwerte machen. Unter den vielen aktuellen Herausforderungen, wie beispielsweise dem Fachkräftemangel, bieten verschiedene Technologien Abhilfe und schaffen Raum für Innovation.

Der Innovationsparcours mit dem Motto „Sehen, Anfassen, Ausprobieren“ war von weitem schon durch die hohen roten Fahnen des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk sichtbar. Im Herzen des Geschehens war der Kreativbereich, besser bekannt als der Hackerspace, zu finden. Er war Zeugnis der lebendigen Kultur des Teilens, Lernens und des innovativen Denkens und bot den Besucher*innen einen Raum zum Tüfteln und Austauschen.

Was konnten die Besucher*innen erleben?

Ein wahrer Publikumsmagnet waren die Baugerätesimulatoren präsentiert von den Bildungszentren des Baugewerbes e.V.  Die riesigen Monitore zogen zahlreiche Besucher*innen an, die dann selbst mal einen Bagger oder andere Baumaschinen fahren durften. Diese werden dafür genutzt, die Lehrlinge der Baubranche an Maschinen anzulernen, ohne aktiv auf der Baustelle zu sein. Dadurch können Ausbildungskosten und Risiken minimiert und individuelles Lernen gefördert werden.

Direkt gegenüber, am Stand von SmartHome wurden zahlreiche Steuerungs- und Visualisierungsoptionen für Gebäudetechnologien vorgestellt. Die BesucherInnen hatten die Möglichkeit, die Vielseitigkeit eines intelligenten Zuhauses zu erkunden – von Lichtsteuerung bis hin zu Sicherheitssystemen. Dank der Verwendung von Benutzeroberflächen und fortschrittlichen Visualisierungsmethoden konnten die Vorteile von SmartHome-Systemen hinsichtlich Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit eindrucksvoll demonstriert werden.

Unter dem Motto Gesundheit und Prävention gab es die Möglichkeit, im Kern des Innovationsparcours Exoskelette, die Entlastung und Unterstützung im anstrengenden Arbeitsalltag bieten, hautnah zu erleben. Diese innovativen Helferlein demonstrierten eindrucksvoll, wie fortschrittliche Technologien das Handwerk unterstützen und bereichern können.

Unmittelbar angrenzend stellte ioT4H, ein Projekt der Bergischen Universität Wuppertal, einen Demonstrator vor, der die Feuchtigkeitsmessung in Estrich und Stein durch Internet of Things (IoT) - Technologie ermöglicht. Außerdem wurde eine Methode zur Füllstandüberwachung von Dachrinnen vorgestellt, die Überläufe und Verstopfungen frühzeitig erkennt und dadurch erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen bei der Wartung ermöglicht.

Angrenzend präsentierte die bygg.ai GmbH, ins Leben gerufen von Felix und Anne Moll, ihre innovative Dachsensorik, die eigenständig Feuchtigkeit erfasst und meldet. Diese Technologie ist ein Segen für das Handwerk, da sie es ermöglicht, Wasserschäden an Dächern frühzeitig zu identifizieren. Angesichts der 11,5 Millionen sanierungsbedürftigen Dächer in Deutschland bietet die Sensorik wertvolle Unterstützung für Handwerksbetriebe.

Neben all den digitalen Lösungen und vernetzten Tools spielt auch das Thema IT-Sicherheit eine große Rolle, da es immer mitgedacht werden muss. Dazu wurde der IT-Sicherheitskoffer mit verschiedenen Anwendungsbeispielen und Tipps für sichere Firmennetzwerke vorgestellt. Ein Experte beantwortete alle Fragen zum Thema.

Auch die Universität Duisburg-Essen war mit einem Seilroboter vertreten, den man live in Aktion erleben konnte. Der an Seilen aufgehängt Roboter deckt durch seinen flexiblen Aufbau einen großen Arbeitsbereich ab. Im Handwerk kann er auf Großbaustellen oder auch bei großen Werkstücken unterstützen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Das Start-Up ConBotics erregte mit dem Malerroboter auf der Messe weitreichende Aufmerksamkeit. Besucher*innen konnten live miterleben, wie der Roboter eine Wand effektiv neu streicht. Diese Vorführung inspirierte dazu, über die Integration neuer Technologien in Handwerksbetrieben nachzudenken. Sie zeigte Möglichkeiten auf, Arbeitsabläufe zu verbessern und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, um am Markt konkurrenzfähig zu bleiben.

In unmittelbarer Nähe gab es die Möglichkeit, spielerisch die neuesten Technologien zu entdecken – beim Escape Room „Rettet den Staudamm“ vom Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke. Man wird in die Lage versetzt, MitarbeiterIn eines Wasserkraftwerks zu sein und das Brechen des Staudamms verhindern zu müssen. Dabei wurde spielerisch gelernt, wie wichtig eStandards und innovative Technologien, wie zum Beispiel RFID (Radio-Frequency Identification), QR-Codes, Tracking/Tracing und Künstliche Intelligenz (KI) bei der Lösung von heutigen Herausforderungen sind.

Die Überwachung von Prozessen, hier am Beispiel des 3D-Drucks des Mittelstand-Digital Zentrums Darmstadt demonstriert, zeigt die Effizienz automatisierter Fehlererkennung mittels künstlicher Intelligenz. Diese prüft insbesondere, ob die erste Druckschicht korrekt haftet oder Fehler aufweist. Solche Technologien bieten im Handwerk die Möglichkeit, Arbeitsabläufe durch gezielte Überwachung signifikant zu verbessern, indem sie frühzeitig Korrekturen ermöglichen und so die Qualität der Endprodukte steigern.

Am benachbarten Stand wurde auch die additive Fertigung präsentiert: Der 3D-Druck mit dunkler und weißer Schokolade zog viele Blicke auf sich und bot Besucher*innen die Möglichkeit, die Ergebnisse direkt zu verkosten. Diese Technik verdeutlicht, wie im Handwerk bei der Herstellung komplexer und maßgeschneiderter Kleinserien gearbeitet werden kann. Dank der additiven Fertigung lassen sich ohne den Einsatz von Werkzeugen oder Formen komplexe Strukturen realisieren, die vielseitig einsetzbar sind.

Am Stand des Mittelstand-Digital Zentrums Bau ging es um das Thema 3D-Scanning. Hier wurde ein handgehaltener Scanner präsentiert, der 360° Scans und Bilder erstellen kann, indem man mit ihm einfach durch einen Raum läuft.

Wer dachte, dass Augmented Reality im Handwerk noch keine Verwendung findet, dem bewiesen wir das Gegenteil. Auf dem Innovationsparcours lag der Fokus auf der Heizungsbranche. Durch den Einsatz einer AR-Brille können die Einzelteile einer Gastherme sowie Montageanweisungen virtuell visualisiert werden. Dies ermöglicht ein vertieftes Lernverständnis und vereinfacht die Erfassung komplexer Zusammenhänge durch anschauliche Darstellungen, wodurch das Lernerlebnis erheblich intensiviert und die Wissensaufnahme erleichtert wird.

Auch die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. präsentierten die Zukunft der Ausbildung im Handwerk: Durch eine AR-Brille wurden die praktische Arbeit und die theoretischen Grundlagen der Maurer-Ausbildung hautnah vermittelt. Und auch ein 3D-Handscanner, mit dem es möglich ist, von realen Werkstücken digitale Zwillinge zu erstellen, wurde präsentiert.

Besonders gefreut haben wir uns über die Unterstützung und Präsenz von go-digital, einem Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, mit unter 100 Mitarbeitenden, die ein digitales Vorhaben in Planung haben und Beratung dafür benötigen.

Sie konnten nicht persönlich zur digitalBAU kommen und sich den Innovationsparcours ansehen? Kein Problem! Schauen Sie sich die Videos zu den einzelnen Stationen hier an und erleben Sie den Innovationsparcours digital. Sie haben generelle Fragen zum Innovationsparcours oder benötigen weitere Infos? Dann melden Sie sich gern per E-Mail unter krefeld@mdh.digital.

Herzlichen Dank an unsere Partner*innen für Ihr Engagement auf unserem Innovationsparcours und auch an die Besucher*innen, mit denen wir einen regen Austausch genossen haben.

Sie haben die digitalBAU verpasst? Keine Sorge, Sie können uns auch auf der Tech in Construction in Berlin, am 14. und 15. Mai treffen und den Innovationsparcours mit spannenden Ausstellern und digitalen Lösungen fürs Handwerk erleben. Weitere Informationen finden Sie hier. Wir freuen uns darauf, Sie dort zu sehen.


Autor: Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk

Titelbild-Copyright: Messe München

Ihre Ansprechpartnerin

Foto von Eva Lomme
Eva Lomme Projektmitarbeiterin
smartphone +49 (0) 173 1640223
alternate_email eva.lomme@mdh.digital
V-CARD
×
VCard QR Code von  Lomme
×

Wonach suchen Sie?

Bereichswahl:

Ergebnisse im Bereich